Trotz starker Leistung musste sich das junge U19-Team des VfL Rhede am Freitagabend im Derby der A-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse dem Tabellenführer 1. FC Bocholt knapp mit 1:3 Toren geschlagen geben. Nachdem Gian Luca Klinger den VfL zunächst in Führung schoss, drehte FC-Angreifer Max Mahn mit drei Treffern die Partie zugunsten der Gäste.
Mit gemischten Gefühlen reagierte VfL-U19-Coach Amir Mesic auf die 1:3-Niederlage seines Teams gegen den 1. FC Bocholt. „Einerseits bin ich mit der Leistung der Jungs sehr einverstanden. Wir sind hier mutig aufgetreten, hatten über weite Strecken der Partie die bessere Spielanlage und konnten spielerisch durchaus überzeugen. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass wir im Schnitt eine um zwei Jahre jüngere Mannschaft auf dem Platz hatten als der Gegner. Von daher auf jeden Fall ein Kompliment an die Jungs für einen starken Auftritt“, so Mesic, der allerdings auch anführte: „Andererseits tut die Niederlage schon weh, weil wir es dem FC bei den Gegentoren zu einfach machten und vielleicht sogar mehr drin war.“
In der Tat zeigte sich das als krasser Außenseiter in die Partie gegangene VfL-Team von Beginn an gut aufgelegt und schockte den als Tabellenführer in den Besagroup-Sportpark gereisten FC gleich in der Anfangsphase. Gian Luca Klinger setzte sich nach einem Steilpass von Lars Ortius gegen gleich zwei Bocholter Verteidiger durch, ließ Schlussmann Henning Divis keine Abwehrchance und netzte zur frühen 1:0-Führung ein (2.).
Mit dem Führungstreffer im Rücken gelang es der Mesic-Elf in der Folge, spielerische Akzente zu setzen und ein leichtes Übergewicht zu erarbeiten, während die Gäste primär versuchten, die Rheder Defensive mit langen Diagonalbällen auszuhebeln. Nach einem Freistoß aus eigentlich viel versprechender Position gelang es der Mesic-Elf nicht, den Torabschluss zu finden, was die Bocholter zum Befreiungsschlag nutzten und hierbei von einem Missverständnis in der Restverteidigung des VfL profitierten. FC-Angreifer John Gertzen machte sich in dessen Folge allein auf den Weg in Richtung des Rheder Tores, wurde beim Versuch, VfL-Torhüter Henri Grunewald zu verladen, von diesem leicht touchiert, fand jedoch noch den Abschluss, den Till Schürmann für die Mesic-Elf so eben noch von der Linie kratzte (8.).
Schiedsrichter Chris Hempel entschied im Nachgang dieser Szene auf Strafstoß für die Gäste, was auf Seiten der Hausherren, die bereits eine neue Spielsituation erkannt haben wollten, auf wenig Zustimmung stieß – und schließlich zum Ausgleichstreffer führen sollte. Max Mahn ließ sich vom Elfmeterpunkt die Möglichkeit nicht entgehen und zeichnete für den Treffer zum 1:1 verantwortlich (9.).
„Der Gegentreffer zum 1:1 war für uns in vielerlei Hinsicht ärgerlich. Zum einen fiel er in einer Phase, wo man das Gefühl bekommen konnte, dass der FC nach dem frühen Rückstand langsam nervös würde, zum anderen haben wir hier ein unnötiges Geschenk verteilt und ein sehr leicht zu verhinderndes Gegentor ermöglicht“, so VfL-Coach Amir Mesic, der den Strafstoßpfiff von Schiedsrichter Hempel als „durchaus harte Entscheidung“ gegen sein Team wertete, „die man sicherlich auch anders hätte auslegen“ können.
Als die Gäste bei weiterhin ausgeglichenen Spielanteilen wenig später einen Einwurf dazu nutzten, um Angreifer Max Mahn in Szene zu setzen, welcher mit einem Schlenzer ins lange Eck aus halblinker Position die Partie drehte (16.), bestand für das VfL-Team laut Mesic kurzzeitig die Gefahr, entscheidend ins Hintertreffen zu geraten: „Der unglückliche Ausgleich und das unkluge Abwehrverhalten beim Gegentreffer zum 1:2 waren natürlich Aktionen, die eine gewisse Kopfaufgabe für die Jungs bedeuteten. Diese haben wir gut gelöst und uns hiervon nicht großartig beeindrucken lassen.“
Bei ausgeglichenen Spielanteilen und nur sporadischen Torchancen auf beiden Seiten ging es in die Schlussphase der ersten Hälfte, in der dem Gast vom Bocholter Hünting die Vorentscheidung gelang. Nachdem Schiedsrichter Hempel zur überwiegenden Überraschung der knapp 100 Zuschauer einen Zweikampf im Mittelfeld nicht für, sondern gegen die Mesic-Elf auslegte, segelte das Spielgerät infolge des Freistoßes in den Fünfmeterraum des VfL-Strafraums, wo erneut Mahn per Kopf mit seinem dritten Treffer der Partie einnickte (41.).
„Wenn man sich das Spiel in der ersten Halbzeit und die Entstehung der Tore ansieht, war es schon extrem bitter, mit einem 1:3-Rückstand in die Pause zu gehen“, fasste VfL-Coach Amir Mesic nach dem Spiel zusammen, zollte seinem Team aber sowohl für Leistung über die gesamte Spielzeit, als auch für die Reaktion im zweiten Durchgang Respekt: „Insgesamt haben wir gegen eine Mannschaft gespielt, die physisch und athletisch halt um knapp zwei Jahre voraus ist und sicher zu den Besten in der Liga gehört. Spielerisch so aufzutreten und die Partie offen zu gestalten, obwohl der Spielverlauf und einige Entscheidungen des Unparteiischen für uns maximal unglücklich ausfielen, stimmt mich zufrieden. Die Jungs können auf die Leistung heute Abend zu Recht stolz sein.“
Zumal es dem VfL-Team in einer chancenarmen zweiten Spielhälfte, in der der Favorit aus Bocholt das Geschehen ohne dabei zu glänzen über weite Strecken unter Kontrolle hatte, gelang, dem Tabellenführer weiterhin Paroli zu bieten und seinerseits durch Gian Luca Klinger die beste Tormöglichkeit des zweiten Durchgangs für sich zu verbuchen: Drei Minuten vor dem Spielende scheiterte Klinger freistehend vor FC-Torhüter Henning Divis, der in einer der Elfmeterszene zum Ausgleich ähnlichen Situation gerade noch die Hand an den Ball bekommen konnte und so damit verantwortlich zeichnete, dass der 1:3-Erfolg der Gäste in der Schlussphase nicht noch in Gefahr geriet (88.).
VfL Rhede U19: Henri Grunewald – Fabian Wennemaring, Jannik Strauss, Till Schürmann, Furkan Cagimni – Amar Mesic, Len Stenneken – Luca Brunngraber, Silas Budak, Lars Ortius – Gian Luca Klinger
Eingewechselt: Marvin Egner, Serhat Talmac, Simon Harder
Tore: 1:0 Gian Luca Klinger (2.), 1:1, 1:2, 1:3 Max Mahn (9., FE; 16.; 41.)