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U14 | Kreisentscheid läßt U14-Derby zur Farce werden

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Trotz zahlreicher positiver Corona-Tests im Lager der U14-Junioren des VfL Rhede bestand der Vorstand des Fußballkreises Rees/Bocholt um dessen Vorsitzenden Peter Koch auf einer Durchführung des U14-Derbies zwischen dem VfL und der DJK SF 97/30 Lowick. Das Ergebnis dieser bei den VfL-Verantwortlichen heftige Kritik hervorrufenden Entscheidung darf in all seinen Facetten mit Fug und Recht als Farce bezeichnet werden.

Selbst für VfL-Coach Reinhold Heidemann stellte sich das Geschehen im Besagroup-Sportpark als kurioses Novum in seiner langen Trainerlaufbahn dar. „So etwas habe ich in 40 Jahren Jugendfußball noch nicht erlebt“, so der erfahrene Rheder Jugendcoach im Anschluss an die 27 Minuten andauernde Farce, die sich zuvor im Stadion des Besagroup-Sportparks abgespielt hatte und lediglich durch eine bemerkenswert starke Leistung seiner stark dezimierten Mannschaft geschönt wurde.

Ungeachtet zahlreicher Corona-Positivtestungen und der durch den VfL geäußerten Bitte um Absetzung der Partie gegen die DJK SF 97/30 Lowick bestand der Vorstand des Fußballkreises Rees/Bocholt um dessen Vorsitzenden Peter Koch auf die Austragung des U14-Derbies.

„Ich hätte mir gewünscht, dass der Kreisvorstand und insbesondere der Kreisvorsitzende Peter Koch mehr Kooperationsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein im Sinne von Spielern und Vereinen an den Tag gelegt hätten und den Infektionsschutz höher gewichtet hätten, als den eigenen Spielbetrieb“, so Frank Nehling, kommissarischer Jugendleiter des VfL Rhede, der weiter ausführt: „Wir haben sehr deutlich dargelegt, dass gleich mehrere positive Coronatestungen die Personalsituation dramatisch zum negativen beeinflussten, zumal wir aufgrund einer Klassenfahrt sowieso auf Spieler verzichten mussten und der eine oder andere zur Verfügung stehende Spieler angeschlagen in die Partie gehen musste.“

Dass diese Positivtestungen offenbar keine Relevanz für den Kreisvorstand gehabt hätten, „bedauert“ Nehling und fügt an: „Für uns ist es nur schwer verständlich, dass man bei mehr als drei positiven Corona-Befunden einer Mannschaft binnen drei Tagen unbedingt auf die Austragung eines Spiels besteht. Zumal die Wahrscheinlichkeit weiterer Infektionen ebensowenig auszuschließen ist, wie einen Corona-Ausbruch beim Gegner infolge dieses Spiels.“

Unter den gegebenen Vorzeichen sei es laut Nehling „durchaus nicht unwahrscheinlich“ gewesen, dass das U14-Derby zwischen dem VfL Rhede und der DJK SF 97/30 Lowick nicht würde regulär beendet werden können und die Entscheidung des Kreisvorstandes, die Partie auszutragen „unweigerlich zur Folge“ haben würde, „dass es zu einer Farce komme, die einzig und allein auf diese Entscheidung zurückzuführen“ sei.

Dem schloss sich VfL-Coach Reinhold Heidemann vollumfänglich an, wenngleich er die Leistung seines Teams in den gespielten 27 Minuten nicht ungewürdigt lassen wollte.

„Wenn es einen Lichtblick bei diesem unrühmlichen Spektakel gab, dann den, dass die acht Jungs, die am Ende die Leidtragenden der Kreisentscheidung waren, eine bemerkenswert tolle Leistung abgerufen haben“, so Heidemann, dessen Team dem über die gesamte Spielzeit mit elf Akteuren agierenden Gegner lange Zeit starke Gegenwehr leisteten.

Erst in der 12.Spielminute konnten die Gäste aus Lowick den dezimierten Rheder Defensivverbund knacken. Die Elf von DJK-Coach Tobias Streib, welcher zwar im Vorfeld der Partie eine Angleichung der Spieleranzahl in Erwägung zog, letztlich aber kurz vor Spielbeginn über Schiedsrichter Linus Meyer mitteilen ließ, in voller Mannschaftsstärke anzutreten, um „den Gegner erst einmal einschätzen“ zu können, benötigte für den Führungstreffer einen Strafstoß, den Mauritz Vehns sicher verwandelte. Insgesamt konnten die Gäste aus der dreifachen Überzahl in den ersten zwanzig Spielminuten allerdings nur wenig Kapital schlagen und zeigten sich im Angriffsspiel häufig zu ungenau.

Als infolge des durch DJK-Angreifer Luca Schaffeld erzielten 0:2 (22.) mit Jarno Bollwerk dann auch noch einer der sowieso schon nur acht VfL-Akteure verletzungsbedingt passen musste, sank der sportliche Wert der Partie vollends auf den Tiefpunkt. Binnen drei Minuten schraubten die nun noch einmal deutlich mehr Raum vorfindenden Gäste das Ergebnis auf 0:5 in die Höhe (23., 25., 26.), was letztlich auch den Endstand darstellte, weil VfL-Akteur Tom Breuer nur wenig später ebenfalls verletzungsbedingt passen musste und die Heidemann-„Elf“ somit zur Heidemann-„Sechs“ dezimiert wurde (27.).

„Die Einschätzung des Kreisvorstandes um den Vorsitzenden Peter Koch und Staffelleiter Christian Stanik war im Vorfeld des Spiels, dass wir absolut ausreichend Spieler hätten. Dass diese auf welcher Grundlage auch immer zustande gekommene Einschätzung völlig an den realen Gegebenheiten vorbei ging, haben wir trotz bestem Willen heute Abend erleben müssen“, so ein durchaus verärgerter Reinhold Heidemann, der wenig Verständnis für die Entscheidung des Kreises zeigte, die Partie auf Biegen und Brechen über die Bühne bringen zu wollen: „Ich weiß nicht, welche Intention mit dieser Entscheidung einher ging, ganz sicher war es aber keine Entscheidung im Sinne des Sports und der Vereine und erst Recht nicht im Interesse der beteiligten Spieler beider Seiten. Von einem Kreisvorstand, aber auch von einem Staffelleiter hätte ich mir mehr Empathie und Verständnis für eine für alle schwierige Situation in einer Pandemie, aber auch mehr Verantwortungsbewusstsein im Sinne der Kinder und Jugendlichen gewünscht. So, wie das heute Abend abgelaufen ist, sehe ich die Jungs offen gesagt schon als Opfer einer von oben herab getroffenen Entscheidung, die nachhaltig falsch und zumindest für mich unverständlich war und ist.“

Mit den Eindrücken des heutigen „Pflicht“-Spiels wagte Heidemann eine skeptische Prognose für den kommenden Samstag, wo das VfL-Team nach Plan gegen die JSG Haffen-Mehr/Mehrhoog antreten soll: „Stand heute kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Spielmöglichkeit besteht, während ich mit den Erfahrungen der letzten beiden Tage auch nicht davon ausgehe, dass sich an der Herangehensweise des Kreises etwas ändern wird. Von daher gehe ich aktuell davon aus, dass das Spiel nicht wird stattfinden können, zumal wir den Jungs eine solche Farce wie heute nicht noch einmal antun möchten.“

VfL Rhede U14: Tim Irmer – Eren Erdogan, Morad Moustafa, Tom Breuer, Kolja Bußkamp – Kerim Dervis, Leonas Möllmann, Jarno Bollwerk
Eingewechselt:

Tore: 0:1 Mauritz Vehns (12.), 0:2 Luca Schaffeld (22.), 0:3 Jeldrik Schapfeld (23.), 0:4 Luca Schaffels (25.), 0:5 Jörn Heers (26.)


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