Die U15-Junioren des VfL Rhede haben sich am Mittwochabend mit 1:1 Toren von der DJK SF 97/30 Lowick getrennt. Auch, wenn aufgrund des Spielverlaufs für das Team um Coach Jens Hölscher durchaus mehr hätte drin sein müssen, bedeutet das Remis für den VfL einen kleinen Schritt in Richtung Qualifikation für die Saison 2022/23.
Die Ausgangslage vor dem kleinen Niederrheinliga-Derby zwischen dem VfL und der DJK SF 97/30 Lowick war klar: Während den Gästen von der Eichenallee im Grunde nur ein Sieg im Kampf gegen den Abstieg wirklich weiterhelfen würde, war Verlieren für das heimische VfL-Team quasi verboten, wenn man den aktuell beruhigend wirkenden Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze nicht gegen Abstiegskampf pur eintauschen wollte.
Wer angesichts dieser Ausgangslage allerdings einen offensiv ausgerichteten Gast aus Lowick erwartet hatte, sah sich am Mittwochabend im Besagroup-Sportpark getäuscht. Stattdessen übernahm das Hölscher-Team von Beginn an das Kommando auf dem Feld und erspielte sich gute Möglichkeiten, ohne diese jedoch nutzen zu können. Erst nach einer knappen Viertelstunde gelang es den als Tabellenletzter nach Rhede gereisten Lowickern, etwas mehr Struktur in ihr Spiel zu bringen, das Spieltempo zu verschleppen und den Offensivdrang des VfL ein wenig einzudämmen, um selbst sporadisch zu kontern.
Zwar blieb das Hölscher-Team das aktivere Team, die Zahl der herausgespielten Torchancen nahm aber rapide ab, so dass primär Standardsituationen vor dem Tor der Gäste für Gefahr sorgten. Ein Freistoß von Jannis Lamhardt entwickelte sich ebenso zur sicheren Beute für DJK-Torhüter Kevin Sanders wie ein solcher von Tom Jahn, ehe es plötzlich auf der Gegenseite klingelte: Ein Distanzschuss von Dion Eminhazeri schlug zur überraschenden Gästeführung hinter VfL-Torhüter Jason Tänzler im Netz ein (28.).
Da sich den knapp 100 Zuschauern im Besagroup-Sportpark in den verbliebenen Minuten vor dem Pausenpfiff ein zerfahrenes Spiel ohne nennenswerte Tormöglichkeiten bot, gingen beide Teams mit der knappen 0:1-Führung der Gäste in die Kabine. „Wir haben es in den ersten fünfzehn Minuten verpasst, aus den guten Möglichkeiten Kapital zu schlagen und uns mit zunehmender Spielzeit ein wenig dem Niveau des Gegners angepasst“, so VfL-Coach Jens Hölscher, der daher „mit der ersten Hälfte nur bedingt zufrieden“ war.
Nach dem Seitenwechsel lief sein Team gegen einen sehr tief stehenden Gegner an, stellte sich im letzten Drittel allerdings nicht sonderlich geschickt an, so dass es den Gästen nicht sonderlich schwer fiel, die Führung zu verteidigen. Die Partie plätscherte ein wenig dahin und vieles deutete darauf hin, dass den Gastgebern die Zeit davon laufen würde, als zunächst der Außenpfosten des Lowicker Tores den Ausgleichstreffer verhinderte (51.), ehe Marlon Vengels bei einem Distanzschuss etwas Pech hatte, dass das Spielgerät aus halbrechter Position knapp das Tor verfehlte (61.).
Als vieles bereits auf einen Auswärtssieg der DJK SF 97/30 Lowick hinauszulaufen schien, konnte das Hölscher-Team doch noch den späten Ausgleichstreffer bejubeln. Nach einer Flanke des starken Serhad Dogu nutzte Vengels im Angriffszentrum die Hereingabe, um für das 1:1 verantwortlich zu zeichnen und die Partie noch einmal zu öffnen (70.+1). Die verbliebenen vier Minuten der Nachspielzeit gehörten dann wieder komplett den Hausherren, die nun auf den Siegtreffer drängten und sich gleich drei vielversprechende Freistoßsituationen erarbeiteten, bei denen sich Gästetorhüter Sanders jeweils auf der Hut zeigte und den Punktgewinn für sein Team sicherte.
Im Anschluss an das 1:1-Remis zeigte sich VfL-Coach Jens Hölscher noch etwas unschlüssig darüber, was er von diesem Ergebnis halten sollte. „Grundsätzlich war es natürlich unser Ziel, dieses Spiel zu gewinnen, was wir denke ich auch über die gesamte Spielzeit dokumentiert haben. Wir waren von Beginn an die aktivere Mannschaft, haben deutlich mehr fürs Spiel getan und nach dem Ausgleich auch in der Nachspielzeit noch mit hohem Risiko auf den Siegtreffer gespielt. Von daher ist es natürlich ein Stück weit enttäuschend, dass es letztlich nicht ganz für einen Dreier reichte“, so der Rheder Cheftrainer, der allerdings anfügte: „Andererseits müssen wir aufgrund des späten Ausgleichs mit dem Punkt aber auch zufrieden sein und können dieses mit Blick auf die Tabelle auch sein. Ingesamt bringt uns der Punkt sicherlich mehr, als er dem Gegner nutzt. Sicherlich wären mir drei Punkte lieber als der eine gewesen, den wir nun haben, aber mit der Mentalität, die wir gezeigt haben, bin ich schon zufrieden.“
Nach der Punkteteilung im Besagroup-Sportpark bleibt das VfL-Team unverändert fünf Punkten Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze auf dem sechsen Rang der C-Junioren-Niederrheinliga, während die Gäste nach Punkten zum Tabellenvorletzten SF Hamborn 07 gleichzogen und diese aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar überflügelten.
VfL Rhede U15: Jason Tänzler – Albin Bega, Mohamed Worogo, Joel Meickmann, Serhad Dogu – Tom Jahn, Jannis Lamhardt – Marlon Vengels, Dejan Hasso, Jan Stenneken – Tom Betting
Eingewechselt: –
Tore: 0:1 Dion Eminhazeri (28.), 1:1 Marlon Vengels (70.+1)