Der VfL Rhede 1920 e.V. startet am kommenden Freitag in die Vorbereitung auf die Saison 2013/2014. Die Internet-Redaktion sprach vor dem Vorbereitungsstart in einem Exklusiv-Interview mit dem neuen Trainer Javier Garcia Dinis.
Javier, ab heute dürfen wir Dich herzlich Willkommen heißen im Besagroup-Sportpark. Vereinzelt sah man den Beobachter Javier Garcia Dinis bereits auf der Tribüne bei Spielen in der Oberliga oder der Junioren-Niederrheinliga. Wie ist Dein Eindruck vom VfL Rhede vor dem offiziellen Start?
Javier: Der Verein ist hervorragend aufgestellt. Trainingsplätze, Stadion, Clubheim, das komplette Drumherum, die gesamte Struktur sucht seinesgleichen hier im Kreis.Dazu kommen eine sehr gute Jugendarbeit und ein tolles Team im sportlichen Bereich wie auch im Vorstand.Manchmal erwischt man sich bei dem Gedanken »und hier darfst Du Trainer sein«. Ich bin von allen Seiten sehr freundlich empfangen worden, was den positiven Eindruck noch weiter verstärkt hat.
Was waren letztlich die ausschlaggebenden Gründe dafür, einen Vertrag beim VfL Rhede zu unterschreiben?
Javier: Die Philosophie, mit jungen Talenten aus der Region zu arbeiten, hat mich von Beginn an überzeugt. Meine Arbeit der letzten Jahre war davon geprägt, Spielern eine Plattform für Ihre Weiterentwicklung zu bieten. Und genau dies möchte ich nun hier auch tun. Wenn Du dann noch diese Möglichkeiten geboten bekommst, wie sie beim VfL vorherrschen, dann überlegst Du nicht allzu lange. Ich war nach meinem Rücktritt beim BV Borussia Bocholt erst einmal darauf bedacht, abzuschalten und nicht immer nur an den Fußball zu denken. Die Pause hat mir persönlich sehr gut getan, da es eine sehr kräftezehrende Zeit war. Die Gespräche mit Philipp Mayrhauser und Paul Heuer haben mir dann aber gezeigt, dass unsere Ideen und Vorstellungen nahezu deckungsgleich sind. Dies hat mir einen unheimlichen Motivationsschub gegeben.
Du hast Dir für die kommende Aufgabe als Cheftrainer beim VfL Rhede ein neues Trainerteam formiert. Mit Christoph Müller hast Du Dir sogar einen ehemaligen Berufsfußballer mit ins Boot geholt. Was dürfen wir uns vom Trainerteam Dinis/Heimhold/Müller versprechen?
Javier:Auf jeden Fall ein Team, welches sich für die Mannschaft zerreißen wird. Wir wollen mit Akribie, Begeisterung, Ernst, aber auch Spaß an die Aufgabe heran gehen, um weiterhin attraktiven Fußball zu bieten. Wir haben mittlerweile schon viele Gespräche zusammen geführt. Und eins ist eigentlich sofort klar geworden, es passt, hier treffen drei Fußballverrückte aufeinander. Thorsten und Christoph sind super Typen. Thorsten hat selbst lange beim VfL in der 1. Mannschaft gespielt, er kennt den Verein und seine Strukturen aus dem Effeff. Die Zusammenarbeit bei Borussia Bocholt war schon klasse, als er die Reserve dort trainiert hat. Und Christoph bringt eine Menge Erfahrung im Profifußball mit. Diese soll und wird er mit einbringen – nicht nur beim Torwarttraining, sondern auch bei der Arbeit mit den Feldspielern. Beide sind Glücksfälle für mich.
Redaktion: Du trittst beim VfL die Nachfolge von Manuel Jara an, der in den letzten Jahren den VfL von der Landes- bis in die Oberliga führte. Ist es für dich ein schweres Erbe?
Javier:Ich denke, es gibt keine schwierigere Aufgabe als das Erbe von Manual Jara anzutreten. Manuel hat die letzten Jahre hervorragend gearbeitet. Seine Erfolge sprechen für sich. Aber ich sage auch immer »Einfach kann Jeder«. Daher sehe ich es eher als herausfordernd, nicht als schwierig. »Schwierig« vermittelt immer einen negativen Unterton. Der besondere Anreiz liegt nun darin, nun unsere Art der Kommunikation und Trainingsarbeit zu vermitteln.
Redaktion: Einige Abgänge musste die VfL-Elf nach dem guten Abschneiden in der vergangenen Saison verkraften. Mehr als 10 Neuzugänge verstärken deine Oberliga-Elf. Was dürfen die Fans erwarten?
Javier: In jedem Gespräch –nicht nur mit den Neuzugängen – ist die Motivation spürbar gewesen, diese Herausforderung in der neuen Saison anzunehmen. Wir haben eine charakterstarke Mannschaft zusammen. Bei den Neuen haben wir auch sehr viel Wert auf Teamfähigkeit gelegt. Eins verbindet aber die gesamte Mannschaft: Talent, Bereitschaft zur Arbeit und ein enormer Siegeswille. Natürlich tut der ein oder andere Abgang weh. Aber so ist das Geschäft. Wir schauen nun in die Zukunft. Wir vertrauen unserer Truppe voll und ganz. Die Mischung stimmt, auch wenn uns viele vielleicht vorhalten werden, dass wir unerfahren sind. Aber wie sollen sie die Erfahrungen sammeln, wenn wir Ihnen nicht die Chance geben? Geben wir den Jungs die Zeit, sich an das neue Umfeld zu gewöhnen.
Redaktion: Interessante Testspiele präsentiert der VfL seinen Fans. VfL Bochum, RW Essen, SC Preußen Münster, SG Wattenscheid und nicht zuletzt Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Fehlt da nicht ein Gegner zum Einspielen? Was erhoffst DuDir von diesen Testspielen?
Javier: Die Gründe für das hochkarätige Programm sind vielschichtig. Zum einen beginnen die Landes- oder Bezirksligisten erst Mitte Juli mit Ihrer Vorbereitung. Da sind wir bereits im Endspurt, da unsere Saison bekanntlich am 28.07. startet. Zum anderen war uns von vorneherein klar, dass wir der neu formierten Mannschaft schnellstmöglich an das höhere Niveau heran führen wollen. Und das kannst Du nur, wenn Du vom ersten Testspiel an gefordert bist und an Deine Leistungsgrenzen musst. Es kann doch für unsere Jungs nichts Schöneres geben, als vor hoffentlich toller Kulisse zu testen, oder? Die Vorfreude ist auf jeden Fall riesig. Der Dank gilt hierfür den VfL-Verantwortlichen, der diesen Plan erst möglich gemacht hat.
Redaktion: „Große traditionsreiche Namen beim VfL“ – ist der VfL nicht zuletzt durch den rasanten Aufstieg der letzten Jahre eine Marke im Amateurfußball geworden? Oder wieso präsentieren sich im Besagroup Sportpark eine Reihe höherklassiger Mannschaften?
Javier: Der VfL Rhede hat sich überregional definitiv einen Namen gemacht. Dies beginnt schon bei der Jugend und der Präsenz der C-, B-, und A-Junioren in der Niederrheinliga. Die Erfolge der Herrenmannschaft und die kontinuierlichen Erfolge haben dies noch weiter aufgewertet. Und das vor drei Jahren der große Coup mit dem Testspiel gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund gelang, hat sich – denke ich – herum gesprochen und die Möglichkeiten beim VfL aufgezeigt.
Redaktion: Javier, herzlichen Dank, dass Du Dir Zeit genommen hast, uns Rede und Antwort zu stehen. Wir wünschen Dir am Samstag viel Glück, wenn Du erstmals im Spiel gegen den VfL Bochum Linienchef beim VfL bist. Viel Erfolg!
Javier: Sehr gerne und vielen Dank!