Vier Spiele sind in der Landesliga für den VfL Rhede noch zu absolvieren, ehe Anfang Juni der Klassenkampf hoffentlich erfolgreich gemeistert ist. Wir sprachen vor den kommenden Aufgaben mit Trainer Sebastian Hufe – über die Situation, seine Gemütslage und seine Prognosen.
VfL: Vier Spiele ohne Niederlage haben euer Punktekonto auf 37 Punkte erhöht. Zuletzt gab es wohl das beste Spiel unter deiner Regie. Die rund 200 Zuschauer im BESAGROUP-Sportpark waren ob der Vorstellung deines Teams auf jeden Fall voll des Lobes. Wie ist es derzeit wirklich um die Mannschaft bestellt?
Hufe: Wir gehen personell weiterhin auf dem Zahlfleisch. Gegen Klosterhardt kehrte Thorben Versteegen zwar in die Startelf zurück, Einsätze deren anderen Langzeitverletzten, Tebroke, Oenning, Bölting, Giese oder Keil sind derzeit nicht in Sicht. Deswegen ist bei uns derzeit „Jugend forscht“ angesagt. Die Jungs machen es gut und vorne haben wir seit Wochen einen starken Meikel Junker, auch Simon Lechtenberg hat gegen Klosterhardt ein Zeichen gesetzt. Wir haben noch vier Endspiele vor der Brust und müssen diese mit der entsprechenden Leidenschaft angehen.
VfL: Man konnte vor einigen Wochen lesen, dass ihr hart mit der Mannschaft ins Gericht gegangen seid. Ist das korrekt? Wenn ja, warum?
Hufe: Wir haben nach den Niederlagen gegen Repelen (1:3) und Schwafheim (0:2) viele intensive Einzel- und Gruppengespräche geführt. Wir wollten und wollen in jedem Spieler das Bewusstsein schaffen, dass wir uns inmitten des Abstiegskampfes befinden. Nach den angesprochenen Niederlagen hatten wir nicht das Gefühl, dass die Situation dem Team bewusst war. Wir fordern einfach mehr Engagement und größere Leidenschaft. Das hat das Team zuletzt besser gemacht und den großen personellen Aderlass durch mannschaftliche Geschlossenheit und Leidenschaft kompensiert. Dies wird auch in den verbleibenden Spielen jetzt der Schlüssel zum Erfolg bleiben.
VfL: Wie viele Punkte, so deine Vermutung, wird man am Ende benötigen, um sicher die Klasse zu halten, d. h. mindestens Rang 13.
Hufe: Um sicher zu gehen, sollten es am Ende schon 40-42 Punkte sein. Sprich 3-5 Punkte aus 4 Spielen sollten wir tunlichst holen und das schnellstmöglich.
VfL: Euch plagt derzeit das Verletzungspech! Wie steht es um die Langzeitverletzten, d.h. kommen Oenning und/oder Keil noch in dieser Saison zurück? Wie ist die Situation bei Bölting, Giese, Tebroke oder Behner? Sind Sie zu ersetzen?
Hufe: Dass man diese Spieler allein von der Erfahrung her, aber auch von der Qualität nur schwer ersetzen kann, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Aber dies als generelle Ausrede zu benutzen, wäre auch nicht richtig. Der Kader besteht aus 25 Spielern. Jeder ist wichtig und wenn Spieler X ausfällt muss Spieler Y nicht nur parat, sondern auch seinen Mann stehen. Da nehmen wir jeden in die Pflicht.
Yannik Oenning wir aller Voraussicht nach zum Ende der Saison wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Ich habe die Hoffnung, dass wir ihn dann aber für die letzten Spiele nicht mehr einsetzen müssen, sondern ihn für die kommende Saison aufbauen. Tobias Keil wird definitiv in 2018 nicht mehr auf dem Feld stehen, ob er überhaupt noch einmal aktiv Fußball spielen wird, bleibt abzuwarten. Javier und ich sind da im ständigen Austausch mit ihm. Bei Marvin Bölting, der seit dem Sterkrade-Spiel verletzungsbedingt fehlt, gestaltet sich der Genesungsprozess schwieriger als gedacht. Er hat am vergangenen Freitag erstmalig wieder mit dem Team trainiert. Gleiches gilt für unseren etatmäßigen Schlussmann Marc Tebroke, der zuletzt nur auf der Bank saß und noch nicht 100% fit ist. Derweil gesellten sich auch Peter Göring (Muskelfaserriss) und Alexander Giese (Blinddarm-OP) zum Lazarett und werden erst einmal pausieren. Entwarnung gab es bei Björn Behner, der am vergangenen Sonntag in der Reserve zum Einsatz kam.