Der VfL Rhede hat es am Sonntag verpasst, auch das 5. Spiel in Serie erfolgreich zu gestalten. Beim Aufstiegskandidaten FsV Duisburg setzte es eine 3:1-Auswärtsniederlage.
Sebastian Hufe hatte seine Startformation im Vergleich zum 9:2-Heimsieg gegen DJK Arminia Klosterhardt auf vier Positionen verändert. Beim Duell mit dem FSV Duisburg standen Tebroke, Schmänk, Göring und Ring für Tüshaus, Haffke, Lechtenberg und Dillhage in der Startelf. Und die machte es auf dem schwer bespielbaren Plastikgrün bei hochsommerlichen Temperaturen insbesondere im ersten Durchgang richtig gut. Gleich drei Mal war die Hufe-Elf der Führung nahe. Erst zögerte Jan-Niklas Schmänk am 16er-Eck zu lang (29.), ehe er nur drei Minuten freistehend am gut aufgelegten FSV-Keeper scheiterte. Der VfL überzeugte in Duisburg erneut mit einem schnellen Umschaltspiel und das hätte weitere vier Minuten fast zur Führung gereicht. Peter Göring hatte wiederum freistehend die große Chance zur Führung. (37.) Der FSV hatte zwar mehr Ballbesitz, aber sichtbare Mühen mit der taktischen Ausrichtung des VfL. Umso verwunderlicher war es, dass der FSV urplötzlich zuschlug. Philipp Volks, der nach dieser Szene verletzungsbedingt ausgewechselt wurde, war angeschlagen, musste Ali Basaran passieren lassen, der im ersten Versuch am herauseilenden Tebroke noch scheiterte, den zweiten Versuch dann aber ins rechte obere Toreck hämmerte (41.)
Nach dem Seitenwechsel zollten beide Teams zunächst dem hohen Tempo der ersten Hälfte Tribut. Erst nach rund einer Stunde nahm das Spiel wieder Fahrt auf, als Basaran am prächtig augelegten Tebroke scheiterte (60.), aber auch der VfL mit der Einwechslung von Lechtenberg – für Göring – mehr Risiko ging. Risiko, dass im Folgenden belohnt wurde. Denn nach 77 Minuten sorgte Rückkehrer Jan-Niklas Schmänk für den 1:1-Ausgleich. Der VfL war zurück, das erkannten jetzt auch die rund 250 Zuschauer an der Warbruckstraße. Denn der Führungstreffer gab dem VfL Sicherheit, der nach dem Ausgleich große Chancen hatte, die Führung zu erzielen. Meikel Junker hatte in der 80. Minute die Größte. Stattdessen blieb es bis in die Schlussminute ein spannendes Duell, in dem die Hufe-Elf ab der 85. Minute in Unterzahl agierte. Marvin Bölting hatte Kreislaufprobleme, das Wechselkontingent war ausgeschöpft. Doch seine Mitspieler kämpften wacker und hätten mit etwas Glück erneut die Führung erzielen können. Stattdessen rückte in der 2. Minuten der Nachspielzeit Schiedsrichter Christian Szewczyk in den Mittelpunkt. Nach einem normalen Zweikampf zwischen Varwick und Karadag kam zur Verwunderung ein Pfiff. Der Schiedsrichter hatte auf Freistoß entschieden, wurde aber urplötzlich vom Linienrichter überstimmt. Der Schiedsrichter nahm die Entscheidung zurück, zeigte auf den Punkt. Ibrahim Bayraktar trat an und traf zur 2:1-Führung. „Vorstandskollegen und Spielern wurde vor Spielbeginn ein Betrag geboten. Dann entscheidet der Schiedsrichter in der Nachspielzeit auf Foulelfmeter, dann bin ich schon nachdenklich“, so Hufe und weiter: „Wenn unserem Außenverteidiger nach dem 1:1-Ausgleich 1000 Euro geboten werden, damit er einen Foulelfmeter verursacht, dann fragt man sich schon, wofür man den ganzen Scheiß macht“, so ein vor Wut kochender VfL-Linienchef. Seine Elf gab sich aber auch nach diesem kuriosen 1:2-Gegentreffer nicht auf, hatte erst durch Görkes (90+3) und wenige Sekunden später durch Junker die Chance zum Ausgleich. Doch in beiden Szenen reagierte der FSV-Schlussmann prächtig. Mit dem Schlusspfiff kam der FSV noch zum 3:1, doch was bleibt, ist der fade Beigeschmack aus der 92. Minute.