Die U15-Junioren haben bereits am zweiten Spieltag der Qualifikation zur C-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse alles klar gemacht. Durch einen souveränen 4:1-Erfolg über die DJK SF 97/30 Lowick sicherte sich das Team von Coach Florian Bahl vorzeitig den Gruppensieg, musste allerdings einen fragwürdigen Platzverweis gegen Innenverteidiger Djo Mavuba hinnehmen.
Mit sechs Zählen aus den beiden Qualifikationsspielen gegen Borussia Bocholt und die DJK SF 97/30 Lowick haben die U15-Junioren des VfL Rhede vorzeitig die Qualifikation zur C-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse perfekt gemacht. Nach dem souveränen 3:0-Auswärtserfolg bei der Borussia feierte die Mannschaft um Cheftrainer Florian Bahl am Samstagnachmittag trotz fünfzigminütiger Unterzahl einen auch in der Höhe verdienten 4:1-Heimerfolg über die DJK SF 97/30 Lowick und ist vor dem abschließenden Gruppenspiel nicht mehr von Rang 1 in der Gruppe zu verdrängen.
Im Besagroup-Sportpark erwischte das VfL-Team hierbei einen Auftakt nach Maß. Bereits nach 30 Sekunden köpfte Neuzugang Timur Özkaya zur frühen 1:0-Führung ein und leitete hiermit eine starke Anfangsviertelstunde seines Teams ein. In dieser hätten die Hausherren bereits frühzeitig das Ergebnis in die Höhe schrauben können, letztlich sollte jedoch lediglich Dejan Erzi erfolgreich sein, der aus halbrechter Position zum 2:0 vollstreckte (10.).
„Wir sind gut in die Partie gekommen und haben das Geschehen klar bestimmt, allerdings versäumt, frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen“, so VfL-Coach Florian Bahl, der grundsätzlich mit dem Auftritt seines Teams bis hierhin sehr zufrieden war: „Wir sind selbstbewusst und dominant aufgetreten, haben defensiv nichts zugelassen und uns gleich mehrere gute Tormöglichkeiten herausgespielt. Insgesamt haben wir vieles, was wir uns vorgenommen hatten, sehr gut umgesetzt.“
So gut der Plan der Hausherren bis dahin aufging, so schnell wurde er allerdings auch nach knapp zwanzig Spielminuten über den Haufen geworfen. Ab da nämlich sah sich der VfL mit einer Unterzahlsituation konfrontiert. Nach einem weiten Ball in den freien Raum nahm Innenverteidiger Djo Mavuba das Spielgerät als letzter Rheder Verteidiger zwischen Strafraum und Mittellinie auf, dribbelte in Richtung Seitenlinie und wurde hierbei von Lowicks Angreifer Leon Loewe attackiert. Dieser spitzelte den Ball unmittelbar vor dem Passversuch Mavubas den Ball in Richtung Eckfahne und kam durch die Passbewegung Mavubas zu Fall.
Was der Großteil der Beobachter durchaus korrekt als unabsichtliches Allerweltsfoul auslegte, stellte für Schiedsrichter Luca Alexander Börger, nicht zuletzt nach und wohl auch aufgrund, lautstarker Aufforderung von Gästecoach Christian Gantefort eine Notbremse dar, woraufhin dieser den roten Karton gegen Mavuba zog. Infolge dieser völlig überzogenen Entscheidung sahen sich die Hausherren zu Umstellungen gezwungen, am bisherigen Spielverlauf sollte der Platzverweis allerdings nichts ändern.
Der VfL war weiter das spielbestimmende Team und erspielte sich bis zur Pause weitere Tormöglichkeiten. Die beste vergab der am Samstag kurzfristig für den verletzten Marlon Vengels ins Angriffszentrum gerückte Dejan Erzi, als er nach Zuspiel von Serhad Dogu in Rückenlage geriet, und so den Ball aus kurzer Distanz nicht mehr wie gewünscht am bereits geschlagenen Gästetorhüter vorbei einschießen konnte. Bahl: „Gemessen am Spielverlauf war das 2:0 zur Pause sicherlich etwas wenig. Wenn man allerdings berücksichtigt, dass wir fast die halbe Halbzeit in Unterzahl agiert haben, muss man den Jungs ein Kompliment machen, dass sie auch nach der roten Karte die Ruhe und jederzeit die Kontrolle über das Spielgeschehen bewahrt haben.“
Nach der Pause plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin. Die dezimierte VfL-Elf beschränkte sich auf Spielkontrolle, den Gästen fiel dagegen wenig ein, um die Defensive der Bahl-Elf um Torhüter Leland Speck ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Dass dennoch plötzlich so etwas wie Spannung im Besagroup-Sportpark aufkam, lag dann schließlich auch an einem weiteren unerwarteten Pfiff des Unparteiischen. Nachdem Leon Loewe ballführend am rechten Strafraumeck auf das Rheder Tor zudribbelte und zu Fall kam, entschied Börger -abermals heftig umstritten- auf Strafstoß für die DJK SF 97/30 Lowick, was letztlich dazu führte, dass Felix Potthoff mit dem ersten Lowicker Torschuss der Partie vom Punkt aus verkürzte (51.).
„Auch, wenn wir bis hierhin alles im Griff hatten und gut in der Partie waren, macht man sich natürlich schon ein wenig Sorgen für die letzten 20 Spielminuten“, so Bahl, der ausführt: „Mehr als zwei Drittel der Partie in Unterzahl zu agieren, ist keine leichte Situation. Vor allem dann nicht, wenn man wie wir heute zwar ein gutes Spiel macht, es aber versäumt hat, frühzeitig eine Entscheidung herbeizuführen – und sieht, wie Unterzahl und Anschlusstreffer zustande kamen. Wie die Jungs die Situation angenommen und gemeistert haben, war schon ganz, ganz stark.“
Denn in der Folgezeit gelang es dem VfL, die Ruhe zu bewahren und das Zentrum vor der Viererkette durch Erdit Lahu und den am Samstag überragenden Dennis Byczkowski zu schließen, um einerseits die Gefahr vom eigenen Tor fernzuhalten, andererseits aber immer wieder über Kapitän Serhad Dogu und Morad Moustafa für offensive Akzente zu sorgen. „Vor dem, was die vier Jungs im Mittelfeld, aber im Grunde die gesamte Mannschaft heute geleistet haben, kann man nur den Hut ziehen“, so Bahl, der dann auch nur kurz zittern musste. Nach einem langen Ball von Mohammed Worogo entschied Dejan Erzi das Laufduell gegen gleich beide Lowicker Innenverteidiger für sich, zeigte sich vor dem Tor eiskalt und netzte zum 3:1 für den VfL ein (60.).
In der Schlussphase gelang dem eingewechselten Jarno Bollwerk sogar noch der Treffer zum 4:1-Endstand (70.+1), der dann auch die letzten möglicherweise vorhandenen Zweifel an der Qualifikation des VfL-Teams zur C-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse beseitigte und den Auftakt in ein verlängertes Kirmeswochenende darstellte.
„Unterm Strich haben wir in beiden Spielen sehr souverän jeweils deutlich gewonnen und uns die Qualifikation zur C-Junioren-Grenzland-Leistungsklasse somit auch mehr als verdient. Auch, wenn die Vorbereitung nicht immer leicht war, geht die Entwicklung bereits jetzt in die deutlich richtige Richtung und die Jungs setzen das, was wir uns vorgenommen haben, gut um“, so Bahl, der dann auch „den Kirmesmontag gerne frei“ gibt.
VfL Rhede U15: Leland Speck – Eren Erdogan, Mohammed Worogo, Djo Mavuba, Tom Breuer – Timur Özkaya, Erdit Lahu, Dennis Byczkowski – Serhad Dogu, Dejan Erzi, Morad Moustafa
Eingewechselt: Jarno Bollwerk
Tore: 1:0 Timur Özkaya (1.), 2:0 Dejan Erzi (10.), 2:1 Felix Potthoff (51., FE), 3:1 Dejan Erzi (60.), 4:1 Jarno Bollwerk (70.+1)